Die chinesische Kampfkunst Shaolin der Mönche mit Kung Fu/Selbstverteidigung

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In der chinesischen Kampfkunst ist “Waijia” ein Begriff, der oft verwendet wird, um die “äusseren” Stile zu bezeichnen. Diese äusseren Stile konzentrieren sich mehr auf körperliche Bewegung und äussere Kraft. Im Gegensatz dazu stehen die “inneren” Stile (Neijia), die sich mehr auf innere Energie (Qi), Atemtechniken und spirituelle Aspekte konzentrieren. Beispiele für Neijia-Stile sind Tai Chi, Bagua Zhang und Xing Yi Quan.

Traditionelle chinesische Kampfkunst

Obwohl der Einfluss des Daoismus auf die frühen Kampfkünste Chinas gewaltig war, gewannen im 6. Jahrhundert die buddhistischen Richtungen überhand und gründeten im Shaolin-Kloster eine eigene grosse Kampfkunsttradition, welche die Grundlage für die äussere Schule bildete.

Vermutlich spalteten sich die Kampfkunstsysteme während der Ming-Dynastie. Da die bisherigen Kampfstile eine tiefe und kontrollierte Bauchatmung erforderten, die in jahrelangem Training (zehn oder mehr Jahre) erlernt werden musste, waren sie nicht geeignet, um in Kriegszeiten von den chinesischen Patrioten schnell und effektiv erlernt zu werden. Um die Kämpfer schneller auszubilden, verzichtete man auf den ausgiebigen Atemunterricht und ersetzte die Bauchatmung durch die einfacher zu erlernende Lungenatmung. Daraus entwickelte sich die Waijia, die äussere (harte) Schule.

In der Waijia trainiert man zuerst Schnelligkeit und Kraft, und im fortgeschrittenen Stadium strebt man nach Weichheit. Neijia bezeichnet die innere, weiche Schule des Kung-Fu. Hier werden zuerst langsame und entspannte Bewegungen ausgeführt, erst später wechselt man zu effektiven Techniken der Anwendung über. Das Tai Chi beispielsweise gehört der inneren Schule an.

Methoden

Die chinesischen Kampfkünste enthalten – anders als die japanischen Kampfkünste beispielsweise – immer alle Methoden des Kämpfens. Dazu gehören das Schlagen, Treten, Ringen und Hebeln.

Shuaijiao, das Ringen ist bei fast allen Kung-Fu Stilen eine Komponente. Als selbstständiges System kombiniert Shuaijiao Wurftechniken mit Schlägen auf Vitalpunkte. Zusammen mit dem Qinna (Hebeln) hat diese Form das japanische Jujutsu beeinflusst und ist sicherlich eine der Wurzeln der östlichen Kampfkünste.

Das Wort Qinna wird zusammengesetzt aus dem chinesischen „Qin“ (zwingen) und „Na“ (kontrollieren). Es ist eine alte chinesische Methode des Kämpfens bestehend aus Drücken der Vitalpunkte und aus Hebel- und Haltegriffen.

Obwohl sich Qinna in Japan als ein in sich geschlossenes System etablierte (Jujutsu), ist es in den klassischen chinesischen Kampfkünsten kein eigenständiger Stil. Qinna wird in allen chinesischen Kampfkünsten nur als Bestandteil des jeweiligen Stils geübt. Der weisse Kranich, die Tigerklaue, die Lange Faust und die Adlerklaue sind Stile, die ein recht umfangreiches Qinna-System enthalten. Davon beeinflussten der Kranich- und der Tigerstil das okinawanische Karate am meisten.

Die Komponenten des Qinna:

Cuogu – Verrenkung der Knochen (Hebel)
Fenjin und Zhuajin – Greifen und teilen der Muskeln (überdehnen der Muskeln und Sehnen und sogar abreissen)
Biqi – Versiegeln der Atemenergie
Dianmai – Versiegelung oder Stauung des Blutes
Dianxue – Die Chi-Gefässe versiegeln (Meridiane und Punkte) oder Druck auf Vitalpunkte (Naxue)

Die Techniken des Qinna sind unter dem Begriff Zijue zusammengefasst und enthalten
folgende Verfahren:

Na (fassen, greifen) – z.B. das Ergreifen eines Armes oder Beines des Gegners
Chan (einrollen) – z.B. das Ergreifen der gegnerischen Extremitäten mit beiden
Händen um sie zu verdrehen
Bei (Rücken) – z.B. das Verdrehen der gegnerischen Arme auf den Rücken
Ya (drücken) – z.B. das Drücken auf ein Gelenk des Gegners
Deng (Fussdrücken) – z.B. drücken des Fusses auf die unteren Gliedmassen des Gegners, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen
Suo (verriegeln) – z.B. verriegeln oder würgen des Gegners
Fen (teilen) – z.B. teilen der Finger der gegnerischen Hand mit einem Griff
Kou (haken) – z.B. zwicken oder reissen an der Nase, oder in die gegnerischen Augen stechen
Tuo (wickeln) – z.B. das Erfassen des Gelenkes des Gegners und drehen
Dian – Vitalpunktangriffe

Die chinesischen Kampfkünste

Kung-Fu bzw. Gongfu werden in China aber relativ wenig benutzt, da sie dem kantonesischen Sprachraum entstammen. Weil aber zuallererst überwiegend kantonesisch sprechende Chinesen nach Amerika auswanderten, hat sich schliesslich diese Bezeichnung bei uns etabliert. In China bevorzugt man heute die Bezeichnung Wushu oder Quanfa.

Wushu – Bezeichnung für alle chinesischen Kampkünste, nördliche und südliche Stile

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Wushu heisst soviel wie militärische Künste ( Kriegskunst) bzw. Kriegskünste und war früher der Oberbegriff für alle chinesischen Kampfkünste. Heute ist es eine Bezeichnung für ein von der kommunistischen Regierung Chinas gegründetes Kampfkunstkonzept für Show-Darbietungen.

In den 50er Jahren rief die Sportkommission von China bekannte Experten des Gongfu nach Peking, die aus den populärsten traditionellen Stilen eine einzige Kunst namens Wushu machen sollten. Die traditionellen kämpferischen Aspekte sollten dabei auf ein Minimum reduziert werden. Dafür sind die meisten Formen sehr akrobatisch, werden aber von den traditionellen Gongfu-Lehrern nicht als Kampfkunst im eigentlichen Sinne anerkannt. Das Wushu wird von der chinesischen Regierung heute in drei Aspekten klassifiziert und gefördert: 1. als sportlicher Wettkampf, 2. als Demonstration und 3. als Freikampf.

Quanfa kann mit Gesetze der Kampfkünste oder Regeln der Kampfkünste übersetzt werden. Anders als in Japan, wo die Kampfkunststile fest definierte Methoden des Kämpfens beinhalten, bestehen die chinesischen Kampfkünste immer aus allen Methoden des Kämpfens. Man kann diese Methoden wie folgt unterteilen:

1. Da (schlagen), beeinflusste das Karate
2. Ti (treten), beeinflusste das Karate
3. Shuai(ringen), beeinflusste das Judo
4. Qinna (hebeln), beeinflusste das Jujutsu

2600 v. Chr.

Die erste Erwähnung einer chinesischen Kampfkunst stammt aus dem Jahre 2600 v. Chr. Aus einem überlieferten Bericht geht hervor, dass der Gelbe Kaiser während einer Schlacht die ersten Kampfbewegungen ausführte. Die Kampfkunst entwickelte sich während Jahrhunderten weiter und spaltete sich während der Ming-Dynastie in eine innere, weiche Schule (Neijia) und eine äussere, harte Schule (Waijia) auf. Die chinesischen Stile beeinflussten ganze Kampfsysteme anderer Länder und Kulturen. Allein in China zählt man heute ca. 126 verschiedene, wichtige Kampfkunstsysteme.

Der Opiumkrieg und der Verlust des Vertrauens

Als China Ende des 19. Jahrhunderts im Opiumkrieg gegen England unterlag, verloren die Chinesen ihr Vertrauen in ihre alte Kultur. Sie begannen, sich an ihren westlichen Vorbildern zu orientieren während Pistolen und Gewehre zunehmend in Mode kamen. Nach dem Fall des letzten chinesischen Kaisers wurden die Kampfkünste allmählich wieder beliebter und viele bis anhin geheime Systeme wurden wieder öffentlich unterrichtet. Unter Präsident Chiang Kai Shek wurde der alte Name Wushu durch den Begriff Guoshu (Landeskünste) ersetzt, und es wurde versucht, alle Kampfkünste unter der Schirmherrschaft der Regierung zusammenzuführen.

Aufblühen des Kommunismus

Doch der zweite Chinesisch-Japanische Krieg von 1937 und der Sieg der Kommunisten 1945 unterbrach diese Anstrengungen. Später erinnerte man sich wieder an das alte Wushu, doch unter der kommunistischen Regierung entwickelte es sich zu einem akrobatischen Sport, frei von allen traditionellen, tieferen Hintergründen und ohne Kampfkraft. Die Kampfübungen wurden nicht mehr weitergegeben, nur noch die Vorführform wurde geübt. Die Formen wurden wieder geändert, sie wurden akrobatischer und Stile wurden vermischt. Die neu entwickelten Techniken sollten vor allem optisch wirken. Viele Gelehrte und Kampfkunstmeister flohen vor den Kommunisten nach Taiwan, wo sich die chinesischen Künste weiter frei entwickeln konnten.

Taiwan gilt, zusammen mit der Quanfa-Ableger-Insel Okinawa (Japan), als das stärkste Ballungsgebiet für klassisches Quanfa in der Welt.

Nick, 30.06.2004
Autor: Nick

Welche traditionellen chinesischen Kampfkünste in China gibt es

Sie sind eine Sammlung verschiedener Kampfstile, die sich im Laufe der Jahrhunderte in China entwickelt haben. Zu diesen Stilen gehören Quan (ein Boxstil), Shaolin (ein auf dem Shaolin-Tempel basierender Stil), Wu (ein Familienstil), Wing Chun (ein südlicher chinesische Kampfkunst Stil) und Wushu (ein modernerer sportbasierter Stil). Viele chinesische Kampfsportler praktizieren auch Kung Fu, eine allgemeinere Bezeichnung für chinesische Kampfsportarten. Tai Chi, auch taijiquan ist eine weitere beliebte chinesische Kampfkunst, die sich auf den Fluss des Chi (der Lebensenergie) konzentriert und oft für Gesundheit und Wohlbefinden und nicht zu Kampfzwecken ausgeübt wird.

Die chinesische Kampfkunst im Westen

In den letzten Jahren sind die Stile der chinesischen Kampfkunst im Westen immer beliebter geworden. Ein grosser Teil dieser Popularität ist auf die zunehmende Berichterstattung in den Medien und natürlich Bruce Lee über diese Künste sowie auf den Aufstieg Chinas zu einer globalen Wirtschaftsmacht zurückzuführen. Sie bieten eine einzigartige Mischung aus körperlichem und geistigem Training und sind eine hervorragende Möglichkeit, die eigene Gesundheit und Fitness zu verbessern.

Die Kampfkünste, Kampfsysteme und Kampfsportarten Chinas

Die Kampfkünste und Kampfsportarten in China haben eine lange und reiche Geschichte. Die chinesischen Kampfkünste lassen sich grob in nördliche und südliche Stile unterteilen. Die nördlichen Stile sind im Allgemeinen akrobatischer und legen den Schwerpunkt auf Tritte, während die südlichen Stile sich auf Schläge und das Greifen konzentrieren.

Bruce Lee war ein berühmter chinesischer Kampfsportler, Schauspieler und Regisseur, der den nördlichen Kung-Fu-Stil im Westen populär machte. Jackie Chan ist ein bekannter Schauspieler und Kampfsportler, der sich auf den südlichen Kung-Fu-Stil spezialisiert hat. Jet Li ist ein weiterer berühmter chinesischer Kampfsportler und Schauspieler, der in vielen Actionfilmen mitgespielt hat.

Donnie Yen ist ein chinesischer Schauspieler, Filmemacher, Drehbuchautor und Produzent, der auch ein geübter Kampfsportler ist. Er ist bekannt für seine Rollen in den Ip Man Filmen, in denen er die titelgebende Figur spielt.

Bei der chinesische Kampfkunst geht es nicht nur um Kampf und Selbstverteidigung, sie können auch eine Form der Übung und eine Möglichkeit sein, sich mit der eigenen Kultur zu verbinden.

Chinesische Kampfkunst und Philosophie

Die chinesischen Kampfkünste sind ein wichtiger Teil der chinesischen Kultur und Philosophie. Das Training der Kampfkünste lehrt Disziplin, Selbstbeherrschung und Respekt vor anderen. Ausserdem hilft es, körperliche Stärke, Koordination und Flexibilität zu entwickeln. Die geistigen und körperlichen Vorteile des Kampfsporttrainings können den Menschen helfen, in allen Bereichen ihres Lebens erfolgreich zu sein.

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